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Channel: Slow Food Ingolstadt – extra prima good
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Reflexe und Stimmungsbilder beim Bier

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Es gilt auch die leiseren Töne zum 1516-Geburtstag zu pflegen. Im Museum für Konkrete Kunst lässt sich ja bekanntlich gut dem Bier zusprechen. Letzte Woche widmete sich dort Christoph Pinzl (Biersommelier und Leiter des Deutschen Hopfenmuseums) dem Thema „Flasche und Bier – Form und Inhalt“. By the way – das Hopfenmuseum in Wolnzach sollte man besucht haben!

bier u. design (3)bier u. design (2)Der kurzweilige Vortrag beschäftigte sich ausführlich mit Bildern vom Bier, die wir im Kopf haben. Nicht zuletzt gemalt von der Werbung und der Sehnsucht nach der guten alten Zeit. Sechs Biere hatte Pinzl zur Verkostung dabei. Wie das mit Hopfenextrakt gebraute und Röstmalz-Konzentrat gefärbte (aus hell mach dunkel) „Unterbaarer Dunkel“ immer wieder seinen Weg in solche Probierrunden findet, ist mir schleierhaft… Dafür konnte ich aber gleich zwei sehr schöne Neuentdeckungen machen: Das bananenfeine Weißbier „Weißer Franke“ der Ritter St.Georgen Brauerei (Nennslingen) und – endlich probiert – das sehr, sehr vielfältige (in Nase und Mund) „Abt 12“ der belgischen Brouwerij St. Bernardus. Das Schönramer Pils hat bei mir eh einen Ehrenplatz.

bier u. design (1)Wer Lust hat – einen Termin für diese Veranstaltung gibt es noch: 29.09.16 um 19:00 Uhr. Garantiert ohne trauriges Halbfinale im Anschluss…  Anmeldung hier.

Und wenn wir schon dabei sind: Nächste Woche (21.07. um 19:00 Uhr) führen bitte alle Wege zum zweiten Abend der „Reinheitsgebot-Reihe“ von Slow Food Ingolstadt und dem Museum für Konkrete Kunst: Reines Brot!

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Reines Brot

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Wie bereits im April – beim Reinen Bier – haben wir wieder einen Tisch ins Museum für Konkrete Kunst gestellt. Diesmal mittenrein, die Besucher der Veranstaltung drumherum. Daran Platz genommen haben: Franz-Josef Fischer (Müller in der Lehenmühle), Wolfgang Erhard (Bäcker in der Bäckerei Erhard), Max Kuttenreich (Bäcker in der Bäckerei Kuttenreich) und die beiden „Eigenbrötler“ und Hobbybäcker Matthias Fleige (Stellvertretender Leiter von Slow Food Ingolstadt und Mitglied der Einkaufsführer-Kommission Slow Food Deutschland) und Frank Martin Wille. Die Moderation lag bei Markus Hahnel (Leiter von Slow Food München). Ulla Eller versorgte die tätige Runde bewährt mit Speis und Trank. Die laufende Erntezeit verhinderte leider die Teilnahme eines Protagonisten vom Beginn der Wertschöpfungskette – Landwirt Franz Josef Mayer (Biohof Mayer).

Mit viel Lust und Leidenschaft ging es durch alle denkbaren Themen unser tägliches Brot betreffend. Frank Martin Wille schob sogar einen Ofen herein und befüllte ihn mit mitgebrachtem Teig. Ein bemerkenswerter, beflügelnder Abend der traditionell, wie bei Slow Food üblich, mit einem gemeinsamen tafeln endete. Dafür gab es Brot der Meister und Eigenbrötler, Schinken und Wurst von Wolfgang Speth (Schinken-Ambiente) und Joseph Huber (Metzgerei Joseph Huber), sowie Bier vom Neuburger Juliusbräu. Herzlichen Dank für jede Mittäterschaft und Beihilfe!

mkk brot (1)mkk brot (3)mkk brot (19)mkk brot (4)mkk brot (17)mkk brot (6)mkk brot (13)mkk brot (7)mkk brot (5)mkk brot (16)mkk brot (9)mkk brot (8)mkk brot (18)mkk brot (10)mkk brot (11)mkk brot (2)mkk brot (14)mkk brot (12)Auf den Tag genau passend kam das aktuelle Slow Food Magazin mit dem Titel „Die Kraft des Korns – Getreide, Brot & mehr – heraus:

mkk brot (15)Aufgemerkt – die Serie geht weiter: 22.09. (Reines Design), 27.10. (Reine Wurst) und 24.11. (Reine Architektur).

Lachshaus Riga

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Ein weiteres Paradebeispiel für die leichtfertige Unkenntnis der eigenen Region. Heute: Lachs. Meisterhaft veredelt in ……… Pfaffenhofen! Anfang Oktober – noch rechtzeitig vor der weihnachtlichen Hochsaison – durfte Slow Food Ingolstadt dieses Handwerk in Augenschein nehmen. Lieben Dank an Renate G. für die Entdeckung, die Idee dazu.

Die Rede ist vom Lachshaus Riga. Der kleine Familienbetrieb wird seit 2003 von der Familie Traina – das sind Paula und Giorgio, sowie deren Tochter Fiorentina – fortgeführt. Die Wurzeln der feinen Manufaktur liegen im lettischen Baltikum. Die seit über 150 Jahren unverändert praktizierten Rezepturen stammen noch aus der Zarenzeit – man gehörte zu dessen Hoflieferanten…

riga-6riga-4Unsere Gastgeber gaben uns in Worten und Taten einen vollständigen Überblick über ihr schönes Handwerk, das sie wahrlich verlässlich beherrschen: Die Lachse stammen ausschließlich aus Aquakulturen vor den Küsten Irlands und Schottlands. Der irische Lachs hat Bio-Qualität (Naturland).

riga-8Die Anlieferungen erfolgen immer fangfrisch und auf Eis gekühlt (der Fisch ist dabei nie tiefgefroren). Nach dem waschen, schuppen und filetieren werden die Lachse mit Meersalz trocken eingesalzt (keine Salzlake). Dann schlägt die Stunde des Räuchermeisters. In speziellen Steinöfen wird kaltgeräuchert – je nach Spezialität mit unterschiedlichen Zeiten und mit bis zu vier verschiedenen Hölzern (aus der Region um Pfaffenhofen). Danach erfolgen die Entgrätung und der weitere Zuschnitt. Alle Arbeitsschritte (insgesamt 25) finden in Handarbeit statt.

riga-7riga-9riga-1Paula und Giorgio Traina strahlten während des Vormittags bei all ihrem Reden und Tun die angenehme Ruhe und Gelassenheit aus, die man hat, wenn man sicher weiß, was man macht und warum. Unter dieser Oberfläche, aber nicht wirklich im Verborgenen, glimmt die notwendige Leidenschaft (Herr Traina ist Sizilianer), das Erreichte – nämlich absolute nationale Spitzenqualität – zu verteidigen. Mit Würde verweist man im vertraulichen Gespräch dann auch auf den ein oder anderen professionellen Abnehmer. Nicht schlecht! Ich versprach, sie nicht zu nennen. Auf einen ist man besonders stolz: „Hier bekommst Du als Lieferant keinen Termin, sondern eine Audienz.“

riga-12riga-3riga-10riga-11Bei selbstgebackenem Brot und Grünem Veltliner verkosteten wir das gesamte Sortiment. Herrlich! So kommt man auf meine Haus- und Hoflieferantenliste. Wenn in Zukunft Lachs, dann hier.

riga-13riga-2riga-14Im Verkauf gibt es Lachsfilet (roh und kaltgeräuchert) in unterschiedlichen Zuschnitten (der Hammer: Filet Gourmet), Lachstatar, Stremel-Lachs (heißgeräuchert), Graved-Lachs (roh mit frischen Kräutern) und Garbuscha (doppelt kaltgeräuchert).

Hinfahren. Ausprobieren. Den Unterschied schmecken!

Lachshaus Riga, Luitpoldstrasse 11, 85276 Pfaffenhofen an der Ilm, Tel. 08441/83041. Direktverkauf: Montag bis Freitag von 07.30 bis 13.00 Uhr und im Dezember jeweils bis 17:00 Uhr.

riga-15Fisch muss schwimmen. Unser Genussführerwirt – Gasthaus Spitzer – wäre gleich um die Ecke. Beim harten Kern gab es wenig Widerstand…

riga-16Zum Spitzer gibt es gleich noch eine Neuigkeit. Passend zu Meeresgetier und Aquakultur. Versuchsweise gibt es dort aktuell die bayerische Garnele. Ein sehr interessantes Projekt – seht selbst. Der Rest ist Old School:

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Reine Wurst

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Anlässlich der letztjährigen Feierlichkeiten zum 500. Geburtstag des Reinheitsgebots, bespielte Slow Food Ingolstadt an drei Abenden das Museum für Konkrete Kunst und transformierte es dabei zunächst in einen Stammtisch – Reines Bier – und dann in eine Bäckerei – Reines Brot. Zuletzt ging es um die (reine) Wurst. Von diesem kultivierten Abend ist noch zu berichten:

Am Tisch – die Gäste bewährt drumherum – nahmen dafür Platz: Landwirt Michael Weichselbaumer (hält Schweine), Ulla Eller (hält Murnau-Werdenfelser Rinder), die Metzgermeister Joseph Huber und Wolfgang Speth, sowie Gunter Wagner (als Moderator/Slow Food Ingolstadt) und meine Person.

„Je weniger die Leute wissen, wie Würste und Gesetze gemacht werden, desto besser schlafen sie!“ Das Zitat wird Otto von Bismarck zugeschrieben. Was die Gesetze angeht, stimme ich durchaus zu. Bei den Würsten muss ich hingegen protestieren! Jedenfalls als Slow Foodler. Wir schlafen umso seliger, je mehr wir über unsere Würste wissen. Angefangen von den Tierrassen, deren Haltung und Futter, über die Schlachtung, bis zum Metzgerhandwerk und den verwendeten Zutaten. Gesprächsstoff genug. Und das verehrte Publikum machte angeregt mit!

Besonders interessant waren die Ausführungen von Michael Weichselbaumer. Das liegt an seinem Projekt, das gerade in der Mache ist. Eigentlich sind die Weichselbaumers auf ihrem Thalhof, einige Kilometer östlich von Pfaffenhofen, Hopfenbauern. Jetzt wollen sie auch Schweine halten. Artgerecht. Jenseits der Albträume der industriellen Landwirtschaft. Der Stall dafür ist am Entstehen. Metzger Joseph Huber wird das abseits der Marktpreise honorieren. Wir – die Verbraucher und Kunden – werden dann schließlich über den Erfolg entscheiden! Deshalb nennt sie Slow Food auch Koproduzenten. Im Frühsommer 2017 geht es los. extra prima good wird über das Projekt weiter berichten.

Parallel zum Diskurs wurde zu Werke gegangen. Feine Bratwürste entstanden. Lebendiges, genussvolles Museum. Am Ende gab es „Drei im Weggla“.

Lieben Dank! Der Tischrunde. Unserer Bedienung Matthias. Der Hausherrin Simone Schimpf für die erneute Gastfreundschaft. Unsern Lieferanten: Nordbräu (Wasser und Pils), der Bäckerei Erhard (Semmeln) und natürlich den fleißigen Werklern von der Metzgerei Joseph Huber (Wursten und Grillen). Die Fotos sind – Danke auch dafür – von Lars Peschke:

Ach ja – eine gute Bratwurst ist ein Gottesbeweis!

Wein ganz sicher nicht allein

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Kurze Einschiebsel aus der vitalen Weingruppe von Slow Food Ingolstadt. Gleich von drei Zusammenkünften – uns scheint wahrlich die Sonne! Vorab – ganz vorne – ein herzliches Dankeschön an Daniel Engstler (und Heike). Für die Ideen, für die Organisation und für die eindrucksvolle Gastfreundschaft – Danke!

Ende Oktober 2016 besuchten wir aufs Neue, diesmal zum Thema „Süditalien“, Marianne und Rüdiger Ahnfeldt in ihrem Ars Vivendi. Gemerkt habe ich mir diese beiden saftigen Weißen: Canteles Verdeca 2015 (Apulien) und Argiolas Nuragus di Cagliari S’elegas 2014 (Sardinien). Die Fotos hat Lars Peschke gemacht:

Im November widmeten wir uns dann vornehmlich (neben zwei Barberas und einem Gelben Muskateller) der Nebbiolotraube. Konkret in ihrer Rolle als Barolo (sieben Flaschen von fünf Winzern). Mein Rennen machten natürlich die Geschöpfe von Giorgio Viberti (Cascina Ballarin). Zeitweise stahl dem König der Weine ein abartig gutes Rinderragout die Show, bis man sich darauf verständigte – Wein ist zuallererst ein Essensbegleiter! – dass man gemeinsam unschlagbar ist…

Zum Ende des Jahres im Dezember, ganz antizyklisch, haben wir uns noch die frühreifende (Primo!) Rebsorte Primitivo hingelegt. Dafür zogen wir drei Weine aus Apulien (ihrem Hauptanbaugebiet in Italien), drei aus den USA (hier heißt die Rebsorte Zinfandel) und zwei aus Kroatien (hier Crljenak kaštelanski oder Tribidrag genannt, von dort stammt die Traube) auf. Meine Favoriten: Die beiden Kroaten!

Daniel Engstler hat bereits das Programm für 2017 gestrickt. Schöne Sachen dabei! Besonders freue ich mich auf eine Neuauflage der von Slow Food Frankfurt organisierten, deutschlandweit gleichzeitig stattfindenden Blindverkostung verschiedener Weine (Thema diesmal: Rosé). 15 Convivien haben sich dafür gemeldet. Siehe hier und da die Berichte zu den bisherigen zwei Aktionen. Das war 2012. Tempus fugit…

Besuch der Drax-Mühle

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Wer sein Brot aus dem Verkaufsschlitz eines Discounter-„Back“automaten bezieht, lebt vom Bäcker-Handwerk (leider) sehr, sehr weit entfernt. Seine Distanz zum Müller-Handwerk ist unermesslich…

Woher kommt das Essen? Wer hat es bei seiner Reise auf unsere Teller wie begleitet? – das will der Slow Foodler wissen. Dem spürt er mit Neugier und vor allem Lust nach – will er doch mit Freude den Reichtum der Schöpfung bewahren. Auf dem Weg zur Brotwerdung – als Bindeglied zwischen Bauer und Bäcker – kommt der Müller ins Spiel. Was ist der mit Abstand häufigste Familienname in Deutschland? Genau. Allein daran mag man seine Bedeutung ermessen. 2012 besuchte Slow Food Ingolstadt die Lehenmühle in Niederlauterbach – Bericht dazu lesen! Und selbstverständlich saß deshalb letztes Jahr bei unserer Veranstaltung Reines Brot auch ein Müller mit am Tisch.

Vor drei Wochen gönnten wir uns zum Thema eine Auffrischung. In Rechtmehring beim Besuch der großartigen Drax-Mühle. Hier am Hochhauser Bach wird seit mindestens dem Jahr 1534(!) gemahlen.

Monika Drax – die kluge, charmante und hellwache Chefin – führte uns durch die Stockwerke ihres Reichs. Erklärte uns ihre Berufung im Spannungsfeld zwischen Handwerk, Tradition und Qualität. Dabei erfuhren und erlebten wir, was am Ende g u t e Mehle ausmachen.

Müllerin Monika Drax

Selbstverständlich kennt sie alle ihre Getreidebauern aus der Region persönlich und pflegt eine enge, vertrauenswürdige Partnerschaft mit ihnen. Darunter sind viele Bio-Bauern (Demeter, Naturland, Biokreis-Ostbayern und Bioland). Und sie hält – es lebe die Vielfalt! – alte Getreidesorten (z. B. UrDinkel (Oberkulmer Rotkorn), Einkorn, Emmer, Kamut, Rotkornweizen, Gelbmehlweizen oder Lichtkornroggen) wieder hoch.

Wer es nicht in den herrlichen Mühlenladen schafft, dem sei der Online Shop empfohlen.

In beiden kann man übrigens die wunderbaren Bücher von Lutz Geissler erstehen. Er schreibt den deutschen Brot-Blog – mit solchen (lesen!) Weisheiten:

Ein herzliches Dankeschön an Frank Martin Wille für die Idee und Organisation unseres Besuchs! Und nicht nur das – zur frühen Morgenstund hatte er auch noch etwas Köstliches vorbereitet:

Dazu Leckereien von Monika Drax:

Gleich dreifach im Bilde erklärte die Müllerin ihre Mitgliedschaft bei Slow Food 🙂 Herzlich willkommen – es ist uns eine Ehre solche Mitstreiterinnen zu haben!

Foto: Frank Martin Wille

Es folgte noch eine Einkehr in einem vernünftigen Wirtshaus: Zum Vaas in Forstinning. Wirt Johannes Bauer weiß zwischenzeitlich auch richtig mit Auszeichnungen umzugehen:

Wo kann man in unserer Region gut essen?

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Die Frage gehört zweifelsfrei zu den wichtigeren Angelegenheiten. Zielführende Antworten können die Lebensqualität spürbar und nachhaltig steigern. Versprochen! Damit die erbetene Hilfe auch auf fruchtbaren Boden fällt, gilt es zwei Tatbestandsmerkmale der Frage zu konkretisieren:

Unsere Region bedeutet die Stadt Ingolstadt bis ca. 40 km rundherum (in jedem Fall die Landkreise Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen a.d.Ilm).

Gut essen. Dazu verweise ich einfach nach dort. Hier finden sich Erklärungen dafür und vor allem anständige Wirtshäuser, deren Benennung obige Frage bereits richtig beantwortet.

Die Testgruppe von Slow Food Ingolstadt hat gestern Abend ihr Jahrespensum 2017 in Angriff genommen. Nordwestlich von Ingolstadt – so viel sei preisgegeben. Erster Eindruck: Sehr erfreulich! Ein ernsthafter Kandidat für die nächste Ausgabe des Genussführers. Auf ihn warten aber noch einige Hürden…

Wo lohnt es sich nach Meinung der verehrten Leserschaft auch in die Töpfe zu schauen? Ideen – bitte konform mit obigen Kriterien – sind immer herzlich willkommen! Einfach den Beitrag damit kommentieren. Danke!

10 Jahre Slow Food Ingolstadt

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Am Abend des 11. Mai 2007 trafen sich 5 Frauen und 13 Männer im Ingolstädter Café „Hohe Schule“. Das Gastlokal in den historischen Räumen der ersten Universität Bayerns gibt es heute nicht mehr. Sehr wohl aber die gemeinsame Schöpfung dieser fruchtbaren Zusammenkunft:

Heute feiert Slow Food Ingolstadt seinen 10ten Geburtstag! Dem Treffen im Jahr 2007 ging diese Einladung voraus:

Slow Food Deutschland residierte damals noch in Sulingen (später in Ludwigsburg und heute in Berlin). Das Jahr 2017 steht übrigens für einen Doppelgeburtstag – Slow Food Deutschland wird 25!

Zurück an die Donau. Gegenwärtig sind wir vor Ort 200 Mitstreiter für gute, saubere und faire Lebensmittel. Neben monatlich ausgerichteten Stammtischen organisierten wir in der letzten Dekade unzählige Besuche bei Lebensmittelhandwerkern. Daraus ist mit der Zeit ein beachtliches lokales Netzwerk entstanden. Unsere Testgruppe empfahl bisher neun Wirtshäuser in den Genussführer. Unsere Arbeitsgruppe „Einkaufsführer“ verschafft sich einen Überblick über empfehlenswerte Bäcker, Metzger, Imker, Fischer, Brauer etc. Wir pflegen einen Wein- und einen Bierstammtisch, eine Kochgruppe und seit zwei Jahren einen Regionaltisch in Eichstätt. Es gibt aktuell diese 25 Slow Food-Unterstützer in der Region.

Sie warten auf ein Zeichen? Hier ist es: Werden auch Sie Mitglied bei Slow Food! Warum? Weil es höchste Zeit ist, für echtes, schmackhaftes Essen und seine nachhaltige Herkunft beherzt einzutreten – man schaue sich nur mal um… Sage mir was du isst und ich sage dir, was du dir wert bist. Aufgemerkt – deine Nahrung wird Teil von dir. Von welcher anderen Sache kann man das auch sagen? Weil Essen und seine Erzeugung eine beachtliche politische und kulturelle Dimension haben – was wir nachfragen wird angeboten. Weil wir die vielfältige Geschichte mit Freude und Genuss angehen. Weil man bei Slow Food ganz wunderbare Menschen trifft. Und keine Sorge – wem die Zeit für ein persönliches Engagement fehlt (bei Greenpeace sitzen auch nicht alle Mitglieder im Schlauchboot), der unterstützt nicht minder wichtig durch seinen Mitgliedsbeitrag die vielfältigen Ziele der Bewegung. Durch diese Art der Finanzierung wird dann auch die vollständige Unabhängigkeit von Slow Food – ein hohes Gut in diesen Zeiten – bewahrt. Ich weiß, dass sich viele die diese Zeilen lesen, schon länger mit dem Gedanken tragen an Bord zu kommen. Es ist angerichtet – hier. Herzlich willkommen!

Meinen Zeilen zum fünften Geburtstag (lesen!) 2012 ist im Übrigen nichts hinzuzufügen.

Heute Abend – ab 19:30 Uhr – ist (dramaturgisch goldrichtig) unser monatlicher Stammtisch. Diesmal beim Beckerwirt in Böhmfeld. Selbstredend werden wir (ein bisserl) feiern. Gäste sind – wie immer – gerne gesehen. Eine größere Festivität zum Zehnjährigen wird es am 14. Juli im Schutterhof geben.


Rosaroter Abend

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Die Weingruppe von Slow Food Ingolstadt hat sich versammelt. Es ist Anfang Juni. Umgeben von frisch aufblühendem Lavendel harren wir gespannt der Dinge die da kommen. Und das sind sechs verschiedene, gut gekühlte Flaschen Roséwein. Passt! Ausgewählt und von außen unkenntlich gemacht, wurden sie von Slow Food Frankfurt schon vor einigen Wochen verschickt. Eine schöne Idee – begründet 2012 – hat endlich ihre Fortsetzung gefunden: Alle Slow Food Convivien Deutschlands sind eingeladen gleichzeitig sechs verschiedene Weine – diesmal eben Rosés – blind zu verkosten und zu bewerten.

18 Gruppen hatten sich angemeldet. Und wie schon vor fünf Jahren – damals gab es zwei Mal Riesling (siehe Verkostung1 und Verkostung2) – war Slow Food Ingolstadt sehr gerne mit von der Partie.

Bereits hier ein herzliches Dankeschön an Heike und Daniel Engstler für die perfekte Vorbereitung des Tests und die schon legendäre Gastfreundschaft!

Ich gebe es gleich zu – zwei, drei Bilder hätten sicher auch gereicht. Andererseits sollte man richtigem Flow den nötigen Raum geben. Und – die ideale Zeit für Rosé ist kurz genug…

Ab 21 Uhr konnten die Erkenntnisse der Runde in die Auswertungsseite im Netz eingegeben werden:

Gegen 22 Uhr stand dann das Ergebnis fest. Die ersten drei Weine der landesweiten Gesamtwertung: Blau, gelb und rot. Der Zieleinlauf unseres Conviviums: Rot, weiß und blau:

Mit gelüftetem Schleier wissen wir, es waren drei Deutsche (blau, gelb und weiß) und drei Italiener (rot, schwarz und grün):

blau – Deep Blue, Pinot Noir, Dr. Martin Tesch, Langenlonsheim/Nahe, 13% Alkohol – Preis: 11,01 EUR

gelb – Spätburgunder Rosé, Joachim Flick, Flörsheim-Wicker/Rheingau, 11,5% Alkohol – Preis: 7,49 EUR

rot – Chiaretto Miti, DOC Garda Classico, Tenuta Roveglia, Pozzolengo/Lombardei/Italien, 12,5% Alkohol – Preis: 8,98 EUR

schwarz – Pipoli, IGP Basilicata, Vígneti del Vulture, Acerenza (PZ)/Basilicata/Italien, 12% Alkohol – Preis: 6,50 EUR

weiss – Rosé feinherb, biowein demeter, Weingut Feth, Flörsheim-Dahlsheim/Rheinhessen 12% Alkohol – Preis: 6,28 EUR

grün – Sagaris, IGT Basilicata, cantine Madonna delle Grazie, Ventosa (PZ)/Basilicata/Italien, 13,5% Alkohol – Preis: 7,90 EUR.

Fürs Protokoll: Ich gab rot, schwarz und weiß jeweils 2 Punkte.

An die Freunde nach Frankfurt: Danke und bitte weitere Proben! Sie sind sehr kurzweilig. Braucht ihr eine Anregung? Spätburgunder!

Langsam isst auch Ingolstadt besser

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Der 10. Geburtstag von Slow Food Ingolstadt wurde pünktlich am 11. Mai 2017 begangen – siehe hier. Allerdings mit angezogener Handbremse. Diese wurde nun vergangene Woche im Ingolstädter Schutterhof bei einer standesgemäßen Festivät zum Jubiläum gelöst. Dabei feierten wir auch gleich noch 25 Jahre Slow Food Deutschland!

Ich möchte mich namentlich kurz bedanken: Bei Andrea und Harald Mödl für deren Gastfreundschaft im Schutterhof. Die beiden sind jetzt Slow Food Mitglied 🙂 Bei Petra, Helga, Daniela, Ralf und Gunter sowie der frisch gekrönten Bayerischen Kartoffelkönigin Jacqueline I. für den hausgemachten Kartoffelsalat. Die Erdäpfel lieferte der Gemüsehof Wöhrl. Bei Barbara und Michael Weichselbaumer – ebenfalls herzlich willkommen bei Slow Food 🙂 – sowie Claudia und Joseph Huber für das gegrillte (köstliche!) Schwein. Dank ihres gemeinsamen Projekts „Naturschwein“ hatte es ein anständiges Leben vor dem Tod. Bei Klaus Kürzinger und der Big Band der Städtischen Simon-Mayr-Sing- und Musikschule für den Ohrenschmaus. Bei der Buchhandlung Stiebert für die Möglichkeit, den Genussführer gleich vor Ort zu erstehen. Bei Markus Jordan für die Illumination und bei Gerhard Tremel (Slow Food Nürnberg) für seine lieben Grußworte – er begleitete 2007 die Gründung von Slow Food Ingolstadt.

Petrus ließ sehr gnädig nur kurz einige Tropfen fallen. Wirklich wahr – als die Band „Summertime“ anstimmte, kam die Sonne wieder raus…

Ingolstadt liebt Autos (siehe nächstes Bild). Dagegen ist absolut nichts einzuwenden. Freilich ist zu hoffen, dass es beim Vorsprung durch – neue 😉 – Technik bleibt… In jedem Fall kommt Ingolstadt langsam auf den Geschmack. Slow Food Ingolstadt bleibt dran!

Seit dem 14. Juli ist in allen Filialen der Metzgerei Joseph Huber das Naturschwein erhältlich:

Ein letztes Dankeschön an Bettina Krugsperger und Holger Merten. Von ihnen stammen die geistreichen Entwürfe für die T-Shirts. Produziert wurden sie von 3FREUNDE (mit zertifizierter Fairtrade-Biobaumwolle):

Bilder mit der Signatur „LP“ (links unten im Bild) stammen von Lars Peschke.

Fingerzeig (42) – Wirtshauslegende schließt

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… und was eine Brennnesselsuppe bewirken kann.

Ich will diese Notiz gar nicht schreiben! Es ist hochbetrüblich. Es wird wehtun. Nein, das tut es schon jetzt. Und ich weiß nicht, wie ich es schonend beibringen kann.

Vielleicht so: Wer Lust hat den Urmeter eines anständigen Wirtshauses zu besuchen, der hat dafür immerhin noch gute zwei Monate Zeit.

Wer hier noch nicht war, der sollte das tun! Wem die Stätte der Stärkung – weitere in jeder Hinsicht zulässige Synonyme wären Erquickung, Annehmlichkeit, Beruhigung, Kräftigung, Besserung, Vertiefung, Neubelebung, Stabilisierung, Wohltat, Erholung, Sicherung, Wiederherstellung, Rast, Erbauung, Stützung, Tröstung, Verankerung, Festigung, Erfrischung und Genesung – hingegen bekannt ist, der wird das tun!

Es ist (leider) vom wunderbaren Gasthof Stirzer in Dietfurt die Rede. Und noch viel wichtiger von den Menschen, die ihn dazu gemacht haben: Den Wirtsleuten Irmgard und Sepp (Josef) Hierl. Deren (digitaler) Abschied fällt – nicht untypisch – restlos geerdet und bescheiden aus. Screenshot der aktuellen Website:

Was kann ich (noch) sagen? Ich hatte hier eine sehr prägende Erleuchtung, die bis heute fortdauert. Nachzulesen im aktuellen „Slow Food Magazin“:

Und in der sehr empfehlenswerten Buchreihe „Lebensart genießen“ (selekt Verlag), Ausgabe „Regensburg“:

Wir – meine Frau Petra und ich – haben hier unsere Hochzeit gefeiert. Eine weitere sehr prägende Erhellung. Auch sie ist von Dauer.

Weißt Du, welche Gerichte ich am meisten vermissen werde Sepp? Es sind drei – Du nennst sie so schön – Voressen: Natürlich die „Brennesselsuppe mit Schwarzbrotkrustl“. Stell Dir vor, ich habe kein einziges Foto davon! Dann die „Nudelfleckerl mit Speck/Krautfüllung“ (und zerlassener Butter mit frisch geriebenem Hartkäse)

sowie das „Brezenknödel-Carpaccio mit Blutwurstgröstl:

Hier entstand 2015 eine frohsinnige Reihe sommerlicher Nachbarschaftstreffen von Slow Food Ingolstadt mit Slow Food Niederbayern:

Sommer 2015

Sommer 2017

Die junge Tradition erfährt jetzt nach drei Auftritten einen herben Schlag. Ist doch gerade dieser Ort mehr als wesentlich… Was soll diesen Innenhof ersetzen? Wie geht es weiter Georg Flingelli?

Gegenwärtig verschickt Slow Food die Urkunden für die im Jahr 2018 im Genussführer gelisteten Wirtshäuser. Eine davon werden wir nicht (mehr) übergeben.

Sepp Hierl kochte dazumal in Ingolstadt. Im eigenen Wirtshaus im (alten) Theresiencenter. Ich bekomme den Namen nicht mehr hin. Irgend eine Adelsgeschichte. Wer ihn noch weiß, kommentiert ihn bitte. Dann – beim Schafkopfen – kam der Tipp: In Dietfurt stand die Komplettsanierung eines historischen Gebäudes vor dem Abschluss…

Am 02.06.1994 (Fronleichnam) schlossen die stolzen neuen Pächter die Türen auf. Jetzt, nach sehr guten 23 Jahren reicht es einfach. Die Hierls haben den Pachtvertrag ordentlich gekündigt. Im Sommer nahm mich der Sepp kurz zur Seite: „Miche – wir hören auf“. Ich musste mich setzen. Ein Nachfolger ist bis zur Stunde nicht in Sicht. Die Hierls schließen – sicher nicht ohne Wehmut – aber rundrum zufrieden am 31.12.2017 die Türen.

Was für ein Verlust… Liebe Irmgard, lieger Sepp – Danke. Von ganzem Herzen. Für so vieles!

(41) – Fingerzeig – (43).

Rohmilch und Martinsgans

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Frische Bio-Kuhmilch aus der Region? Gibt es! In Adelschlag – ca. 25 km nordwestlich von Ingolstadt. Hier bewirtschaftet die Familie Hutter einen Biohof (Naturland). Dessen wichtigste Mitarbeiterinnen: 75 Kühe (Simmentaler Fleckvieh; dazu kommen derzeit 10 trächtige Jungrinder, 30 Kälber und ein Stier). Die Milch wird von Gabi und Andreas Hutter direkt vermarktet.

Das wollte ich mir schon lange ansehen – „Shake the hand that feeds you!“. Vor knapp zwei Wochen, am Martinstag, war Slow Food Ingolstadt vor Ort.

Andreas Hutter

Die Milch wird lediglich pasteurisiert und ist damit eine Woche haltbar. Sie wird aber nicht homogenisiert. So naturbelassen rahmt sie auf.

Auf der Website (in die Tage gekommen; die neue ist in Arbeit) der Hutters können die Lieferorte und -routen eingesehen werden. Die Milch kommt tatsächlich vor die Haustüre. Mir gehen dabei Bilder aus alten Englisch-Schulbüchern durch den Kopf – der Milchmann kommt! Die Belieferung von Ingolstadt endet in seinem Westen. Ich bin gerade am überlegen, wie die Altstadt an Bord kommen könnte. Vielleicht über eine zentrale Anlieferung – und man holt sie sich dann von dort? Ich denke jetzt mal laut über eine solche nach: Die Jungs von District Five Coffee Roasters verwenden die Hutter-Milch, ebenso das Café am Schloss… Dazu kommt Eismacher Wolfgang Erhard (immer wieder erwähnenswert: Welches Eis in Ingolstadt wird sonst noch mit regionaler Bio-Milch hergestellt?!) und die Erhard-Filialen in der Innenstadt… Ein Ort könnte auch das Ratschhaus sein – was meinst Veronika? Die Stätte ist bereits als „Fairteiler“ (Foodsharing/Ausgabestellen für Lebensmittel) gut eingeführt…

Wer auf Nummer sicher gehen will: Die Hutter-Milch gibt es jedenfalls in den beiden Läden des Haindlhofs. In Gerolfing (Wolfsgartenstrasse 16) und in Friedrichshofen (Am Dachsberg 2).

Was war der Auslöser für die Umstellung auf die ökologische Landwirtschaft? Diese Frage beantwortete Andreas Hutter wie folgt:

„Beim Aussäen von Getreide ist aus einem Vorratsbehälter gebeiztes Saatgetreide (konventionelles Saatgut wird mit fungiziden und teilweise auch insektiziden Mitteln behandelt) ausgelaufen. Da Kinder auf Bauernhöfen immer da unterwegs sind wo was los ist, hat unser damals 3 jähriger Josef das sehr schnell bemerkt, seine Sandspielzeuge aus dem Sandkasten geholt und das rot eingefärbte Saatgetreide in der Halle verteilt. Als ich wieder vom Feld zurückkam, war er gerade schwer beschäftigt und entsprechend am ganzen Körper rot eingefärbt… Das war für mich die letzte konventionelle Aussaat.“

Nach dem Besuch der Hofstelle ging es zum Stall, gelegen auf den östlichen Fluren von Adelschlag. Für die beabsichtigte Vergleichsverkostung mit gerade gemolkener Rohmilch mussten wir Frischmilch dorthin mitnehmen. Der Leiter unserer Backgruppe brachte dieses Manöver kultiviert auf den Punkt: „Eulen nach Athen tragen, ist dagegen ein Witz“.

Der neue Freiraumlaufstall ist als Kompoststall gestaltet. Der Liegebereich wird mit Holzhackschnitzeln, Sägespänen und vor allem Dinkelspelzen eingestreut. Durch den Kompostierungsprozess dieser Materialien trocknet die Liegefläche oben ab.

Im Sommer bekommen die Kühe überwiegend frisches Grünfutter (Luzerne-Kleegras-Mischungen vom Acker und Wiesengras). Zu Beginn und zum Ende der Saison kommen Heu und Maissilage dazu. Je nach Zusammensetzung mit Zugabe von etwas Getreideschrot. Im Winter wird Gras- und Maissilage sowie Heu verfüttert, ergänzt mit Getreide- und Bohnenschrot sowie Kleegras-Cops. Alle diese Futtermittel werden auf hofeigenen Flächen selbst erzeugt. Im Winter wird in geringen Mengen Eiweißfutter (Raps-, Lein- und Sonnenblumenschrot) und Mineralfutter (alles in zertifizierter Bioqualität) zugekauft.

Seit Ende September ist der beachtliche Film „Das System Milch – Die Wahrheit über die Milchindustrie“ in ausgewählten Kinos zu sehen. In Ingolstadt selbstredend nicht… Wir hatten Infos und ein Plakat dabei (Danke an Slow Food München):

Aus dem Film: „Weltbank und Uno haben 2008 das Wissen über die weltweite Landwirtschaft zusammengetragen. Das Ergebnis der Wissenschaftler: Der entscheidende Faktor zur Bekämpfung des Hungers ist nicht die Steigerung der Produktivität, sondern die Verfügbarkeit von Lebensmitteln und ihrer Produktionsmittel vor Ort. Die besten Garanten für eine flächendeckende globale Ernährungssicherheit sind kleinbäuerliche Strukturen. Ein Großteil der Agrarindustrie lehnt diese Ergebnisse ab.“ Hier der Trailer:

Ein besseres Timing ist selten. HEUTE(!) Abend um 20:15 Uhr läuft der Film auf RTL. Schabernack! Natürlich nicht dort, sondern auf arte. Er ist dann noch bis 19.02.2018 in deren Mediathek verfügbar.

Herzlichen Dank an Gabi und Andreas Hutter für die gewährten Einblicke, Informationen und Kostproben!

Martinstag? Genau. Im Anschluss wartete im Gasthof Bauer (Rieshofen) der gut geschürte Kachelofen. Mit Enten und Gänsen frönten wir dem Brauchtum. Das Geflügel kam aus dem Nachbarort Rapperszell von Frau Hüttinger. Das Blaukraut bauen die Wirtsleute Renate und Johann Bauer selbst an. Die Kartoffelknödel entstanden frisch in deren Küche. Nach Rohmilch im Bio-Kuhstall sich der erbauenden Obhut eines Genussführer-Wirtshauses anvertrauen: Slow Food aus dem Lehrbuch!

Schnecke am Knopfloch

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Das Logo der Slow Food Bewegung ist die Schnecke. Hier in Verbindung mit dem Schriftzug von Slow Food Ingolstadt:

Jedes Slow Food Mitglied bekommt einen Anstecker. Am Revers getragen kann man so sehr gelassen Flagge zeigen. Als ich Mitglied wurde – im Mai 2007 – gab es eine goldene Schnecke. Seit einiger Zeit gibt es für Mitglieder silberne Schnecken (ich weiß nicht genau seit wann und warum). Ich habe mir letzte Woche eine organisiert. Vor einigen Jahren konnte man auf der Slow Food Messe in Stuttgart eine weitere silberne Schnecke (siehe nächstes Foto, die jeweils unterste) erstehen. Mir gefällt sie am besten:

Beim Kauf wurde mir gesagt, dass dies die Schnecke von Slow Food Italien ist. Bella figura halt…

An die Slow Food Freunde da draußen:

(A) Gibt es weitere Schnecken-Anstecker? (B) Stimmt das mit Slow Food Italien? (C) Hat jede nationale Slow Food Vereinigung eine eigene Schnecke?

Ich freue mich auf erhellende Antworten. Bitte (auch) in der Kommentarfunktion (unten). Bin mir sicher, dass interessiert andere ebenfalls.

Auch Lust auf eine Schnecke am Knopfloch? Hier wird geholfen 😉

Beim Stirzer in Dietfurt. Ein letztes Ma(h)l…

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Es ist bereits alles gesagt. Hier. Vergangenen Sonntag – erster Advent – ging uns hier noch einmal ein Licht auf. In der Gaststube, nach dem Eingang gleich rechts. Auf einer der 130 Jahre alten Eichenholzbänke. Zwischen saurem Lamm-Lüngerl und geeistem Espresso.

Endlich im Bild festgehalten, der schon oft zitierte Wahlspruch des Hauses: „Genießen Sie die Erotik der Natur mit Lust auf Zukunft“:

Nach dem letzten Mal besteht ja durchaus die Möglichkeit eines allerletzten Mals… Ich lasse es offen. So oder so – was für ein Verlust!

Fest bei den Naturschweinen

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Seit letztem Jahr suhlt sich das „Naturschwein“ genüsslich durch eine Vielzahl von Geschichten im Blog. Exemplarisch – was hat es mit diesem Schwein auf sich? – schaue man hier, da und dort.

Am 14. Juli besuchten Slow Food Ingolstadt und viele Konsumenten – besser Ko-Produzenten 😉 – die auch gerne wissen wollen woher ihr Essen kommt, den Hof von Barbara und Michael Weichselbaumer in Pfaffenhofen/Thalhof.

Mit von der Partie die Slow Food-Unterstützer: Claudia und Joseph Huber (Metzgerei Joseph Huber) sowie Christine und Wolfgang Speth (Schinken-Ambiente). Es war ein Fest für Kopf und Bauch! Nachhaltige, regional-bäuerliche Landwirtschaft – Hand in Hand mit echtem Lebensmittelhandwerk.

Alles da – wenn man nur Augen und Ohren öffnet und endlich die widerliche Geiz-ist-geil-Mentalität in die Tonne tritt. Abschweif: Das geht auch auf Volksfesten. Freilich nicht in Ingolstadt… aber z.B. in Paffenhofen (gerade eben vom 7. bis 18. September). Meine Empfehlung: Das – wie schon 2017 – vom Kloster Scheyern (Naturland!) bewirtschaftete Traditionszelt. Und in der Weißbierhütte der Familie Spitzenberger gibt es sogar Bratwurst vom Naturschwein 🙂

Zurück zu eben diesen. Sie haben einen Ringelschwanz – DAS IST LEIDER SCHON ETWAS BESONDERES – weniger als einem Prozent der Schweine in Deutschland ist das vergönnt… Wir sollten alle zusammen dieses Verhältnis umdrehen. Dabei?! Und weil Bilder mehr sagen als Worte:


Zum Stammtisch

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Neben allerlei anderer Aktivitäten trifft sich Slow Food Ingolstadt regelmäßig (eigentlich monatlich – siehe Termine) zum Stammtisch. Dabei sind wir immer woanders zu Gast. Zumeist in „unseren“ Genussführer-Wirtshäusern. Letzte Woche zum Beispiel im Neuburger Neuwirt:

Hier pflegt man – unter anderem – die Kunst der Pause:

En passant erhielten Anke und Karl Deiml ihre Urkunde für 2019:

Ölvorkommen in der Nachbarschaft

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Im März 2017 lernte ich bei einem Stammtisch von Slow Food Ingolstadt Sylvia und Markus Hiermeier aus Wellheim kennen (Bericht). Mit und durch sie kam eine Köstlichkeit in mein Leben, die ich bisher nur in der Südsteiermark verortete (Reisebericht) – Kürbiskernöl. Aber eben aus der Region! In sehr guter Qualität.

Anfang Mai 2019 startete ihr wertiger Hofladen in Wellheim, der Altmühltaler Kern Stod´l. Seine Öffnungszeiten sind: Mittwoch 16-18 Uhr und Samstag 9-12 Uhr. Im Internet (mit Shop) sind sie schon länger.

die Söhne Kilian und Niklas Hiermeier sind voll dabei

Ende Juni stand nun endlich ein Besuch von Slow Food Ingolstadt vor Ort an. Stets umgeben von echter, herzlicher Gastfreundschaft gab es jede Menge Informationen zur landwirtschaftlichen Tätigkeit und schmackhafte, hausgemachte Kostproben. Ganz neu – und sehr erfreulich – war die Ankündigung, dass die Hiermeiers nunmehr auch eine Bio-Zertifizierung ins Auge gefasst haben.

Zur Verkostung luden Kürbiskerne – in natur und geröstet – sowie veredelt, u.a. mit Zimt, Sesam, Chili-Kakao, Curry, Kaffee, Vanille und verschiedenen Schokoladen ein. Weiter Kürbiskernmehl, Hanf- und Mohnsamen. Und dann natürlich die herrlichen Öle: Kürbiskernöl, Hanföl und Mohnöl:

Das Hanföl hat es mir dabei besonders angetan. Und sogar meinen bisherigen Lieblingslieferanten für Omega-Fettsäuren, das Leinöl (Bericht) abgelöst! Mit zwei klaren Vorteilen: Es oxidiert nicht so schnell und hat ein Idealverhältnis von Omega 3 und 6 Fettsäuren, nämlich eins zu drei (Leinöl fünf zu eins).

Dann ging es zu den Gerätschaften, vor allem dem Igel (Kürbis-Erntemaschine) und in einer schönen Wanderung am Naturfreundehaus (Konstein) vorbei auf die Felder. Dieses Jahr werden erstmals Sonnenblumen angepflanzt (und nächstes Jahr hoffentlich auch wieder Käferbohnen 😉 Die Kürbisblüte stand unmittelbar bevor. Mein erstes Hanffeld in Augenschein. Das (bereits verblühte) Mohnfeld liegt in entgegengesetzter Richtung und blieb „verschont“:

Zurück am Hof gab es zum Kaffee weitere Stärkungen. Einmal Brotaufstriche: Kürbiskern, Mohn und Hanfbutter – allesamt ausgesprochen fein. Und selbstgemachte Kuchen und Torten. Meine zwei Favoriten: Kürbislikör-Torte und die Altmühltaler Mohntorte (Mohn trifft Hollunder):

Unvermeindlich – Gott sei Dank! Es soll aber Menschen geben, die diese grandiose Kombination noch nicht kennen – Vanilleeis mit Kürbiskernöl:

Die Signale der Hiermeiers fallen auf fruchtbare Böden. Zwei Beispiele: 2017 kreierte Wolfgang Erhard mit deren Zutaten einen Kürbis-Chili Lebkuchen (siehe hier). Und Joseph Huber lässt sich zu besonderer Bratwurst und Salami inspirieren:

Im Hofladen liegen Visitenkarten vom Spargelhof Rehm aus. Und es gibt Bestelllisten für Jura-Geflügel. Schöne Beispiele, wie Slow Food die Menschen zusammenbringt – vereint für gutes, sauberes und faires Essen!

Herzlichen Dank an Familie Hiermeier! Ich werde dieses Jahr noch drei Mal hinradeln. Zur Blüte der Sonnenblumen. Ich will reife Mohnkapseln sehen. Und selbstredend die erntebereiten Kürbisse.

Handschlag im Biergarten

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Ein kurze Geschichte. Schon seit sehr lange Zeit möchte ich Mitglied beim Bund Naturschutz werden. Slow Food und der Bund Naturschutz haben eine sehr große Schnittmenge. Um es einmal bildlich zu machen: Letztes Jahr, auf der Demo Mia ham´s satt! in München traf ich

Michael Olma – Leiter Slow Food Ingolstadt

natürlich den Vorsitzenden der Kreisgruppe Ingolstadt Michael Würflein:

Michael Würflein – Leiter Kreisgruppe Ingolstadt/Bund Naturschutz

Im Frühjahr hatten wir es uns versprochen – er wird Mitglied bei Slow Food, ich beim Bund Naturschutz! Ende Juli haben wir es dann endlich geschafft. Gepflegt im Biergarten – der Schutterhof ist gutes Terrain dafür – bei Bier und Brezen wurden die Anträge befüllt:

Gemeinsam stärker. Für eine genußvolle Zukunft. Wer auch an Bord kommen möchte – es gibt viel zu tun – ist wirklich herzlich willkommen! Keine Zeit für ein ehrenamtliches Engagement? Macht nichts. Lediglich durch den (sehr überschaubaren) jährlichen Mitgliedsbeitrag können bereits viele wichtige Anliegen der Bewegung unterstützt werden. Also frisch ans Werk! Hier kann man Mitglied beim Bund Naturschutz und hier bei Slow Food werden.

Die Ingolstädter Kreisgruppe gehört zum „Bund Naturschutz in Bayern e.V.“ Dieser ist der bayerische Landesverband des „Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.“ Slow Food Ingolstadt ist die regionale Repräsentanz von „Slow Food Deutschland e.V.“

Lieben Dank meiner Frau Petra für die Fotobegleitung!

Von guten Geistern erfüllt

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Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Nach einer Weile braucht er einen Drink.“ (Woody Allen)

Beim Alkohol halte ich es gleichberechtigt mit Wein und Bier. Spirituosen spielen hingegen nur eine Nebenrolle. Freilich gilt es auch hier Sorgfalt walten zu lassen. Weiß man doch was einen richtig guten Film unter anderem ausmacht: Er ist bis in den Nebenrollen exzellent besetzt! Und so war ich vor einiger Zeit ganz aus dem Häuschen, als ich – noch dazu vor der regionalen Haustüre – die betörenden Destillate der Gebrüder Florian und Philipp Sochatzy entdeckte.

Ihre Manufaktur für Destillate So&So in Eichstätt gibt es seit 2015. Hier entstehen – ausschließlich in Handarbeit – Brände (vergorene Maischen aus Früchten werden destilliert) und Geiste (neutraler Alkohol mazeriert die Aromen aus unvergorenen Früchten).

Ende vergangenen Oktober kam es zu diesem schönen Dreiklang: So&So (Florian in Person, sein verhinderter Bruder Philipp makellos verteten durch seine Freundin Verena Grundler) traf im maletter (Slow Food Genussführer) auf Slow Food Ingolstadt.

Florian Sochatzy

Die offizielle Verkostungslinie bestand in dieser Reihenfolge aus: Dry Gin, Vogelbeere, Zwetschge, Quitte, Cacao und Moro Blutorange. Am Ende dürfte aber jeder glückliche Teilnehmer auch die weiteren Kreationen – So&So rückten mit dem gesamten Sortiment an – probiert haben.

Dry Gin: „Eichstätt ist umgeben von geschützten Wacholderheiden. Dazu gehört die Gungoldiger Heide, in der auf 72 Hektar neben den Wacholdersträuchern auch wilde Rosen, Schlehen und Deutscher Enzian wachsen. Um uns dieser wunderbar eigenwillig-kargen Landschaft auch kulinarisch anzunähern, haben wir einen Dry Gin kreiert, für den wir in Handarbeit die Wacholderbeeren von den gedrungen wachsenden Sträuchern der steilen Hänge ernten. Dieser Gin hat einen sehr langen Wacholder-Nachklang mit harzig-frischen Aromen, wie er nur mit diesen wildwachsenden Beeren entsteht.“ Quelle: www.destillat-manufaktur.de

Verena Grundler

Ich mache es kurz. Mit dem Dry Gin, der Vogelbeere, dem Cacao(!) und der Moro Blutorange hatte ich mit das Beste im Glas, was ich aus diesen Disziplinen kenne. Der Cacao eröffnete gar traumhaftes Geschmacks-Neuland. Sensationell was die Jungs in erst so kurzer Zeit da entwickelt haben! Und gar nicht auszudenken, wohin das noch führen kann. Da bleibe ich gerne dran.

Was gibt es noch zu berichten? Dieser Tage erblickte saisonal passend ein Weizenbock Brand (aus Weißbier der Brauerei Gutmann) das Licht der Welt. Liebe Sochatzy Brüder – ich bitte hiermit darum, mir einen (soweit noch vorhanden…bibber) zur Seite zu legen. Danke!

Demnächst werde ich wie versprochen im Ingolstädter Kapuzinerkloster zu den Quitten im Klostergarten nachfragen. Das wäre was – ein Quittenbrand aus dieser Quelle! Die rundum gelungenen Etiketten auf den Apothekerflaschen hat Cendra Polsner entworfen.

Quitte: „Dieser Obstbrand aus handverlesenen fränkischen Quitten betont die fruchttypischen zitrischen Geschmackseigenschaften. Die Quitten wurden einzeln von den Kernhäusern und Stielen befreit und mit einer Handmühle gemaischt, um jegliche Fehlaromen zu vermeiden. Auch der fruchttypische Flaum wird dabei entfernt, damit seine Bitterstoffe das Quitten-Aroma nicht verändern. Die Kombination aus Süße und Säure der intensiven Quitte verweilt im Gaumen und führt zu einem eleganten, lang anhaltenden Abgang.“ Quelle: www.destillat-manufaktur.de

Vogelbeere: „Ein Vogelbeer-Brand, entstanden aus Mazeration und Destillation im außergewöhnlichen Fruchtjahr 2018. Die Vogelbeeren haben wir auf dem Grundstück eines befreundeten Kochs im Vorarlberg mit der Hand geerntet und einzeln verlesen. Für den Rohverzehr sind die Beeren der Eberesche (Sorbus aucuparia) ungeeignet, destilliert offenbaren sie jedoch ihre charakteristischen Aromen nach Bittermandel und Marzipan. Unserem Vogelbeer-Brand ist es gelungen, diese Aromen in umfassender Milde und Eleganz zu präsentieren, die mit dem Alter noch zunehmen werden.“ Quelle: www.destillat-manufaktur.de

Was gab es zu Essen? Aus der Küche reichte Andreas Hofrichter: Kürbissuppe, Rote Bete Knödel mit Blauschimmelkäse, Walnuss, Blaukraut und Apfel sowie Rinderschulter (ein Traum!) mit Paprika und Fregola Sarda.

Andreas Hofrichter

Cacao Geist: „Auf einer Reise nach Lateinamerika bescherte uns der Zufall eine Begegnung, die uns zu einem neuen Destillat inspirierte. Wir waren beeindruckt von der Qualität eines Kakaos, der in einem sozialen Fairtrade-Projekt in Kolumbien hergestellt wird. So kamen wir auf den Gedanken, die komplexen Aromen der Kakaobohne zu destillieren. Die Idee reifte zu einem Geist mit einzigartig fruchtigen und blumigen Aromen, gepaart mit nussigen und malzigen Geschmacksnoten. Dies ist der charakteristische Geschmack von Fino de Aroma Edelkakao, der ihn von anderen Kakaos rund um die Welt unterscheidet. Die Bezeichnung “Fino de Aroma” ist eine offizielle Klassifizierung der International Cocoa Organization ICCO und beschreibt sein exquisites Aroma und Geschmack. Nur 8% der weltweiten Kakaoernte darf die Bezeichnung Fino de Aroma tragen.“ Quelle: www.destillat-manufaktur.de

Geist der Blutorange Moro: „Eine ganz besondere Art der Blutorange wird an den Hängen des Ätna in Sizilien angebaut und hat weltweite Berühmtheit aufgrund ihres außergewöhnlich ausgeprägten Aromas erlangt: die ‘Moro-Orange’.“ Durch eine glückliche Fügung beziehen wir diese Rarität von einem Biobauern, der uns direkt beliefert. Dadurch werden lange Reise- und Lagerzeiten vermieden. Die Frucht kann damit am Baum ausreifen und ihr volles Aroma entwickeln. Das Mazerat der frischen Zesten wird anschließend zusammen mit dem Saft sehr schonend zu einem klaren Geist gebrannt. Das Ergebnis ist eine üppige Aromenpalette mit fein-floraler Nase. Die ätherischen Öle der Blutorange legen sich sanft auf den Gaumen und entwickeln dadurch ein vollfruchtiges Geschmackserlebnis. Jeder Schluck besticht mit der enormen Aromenintensität und einem nicht enden wollenden Nachklang.“ Quelle: www.destillat-manufaktur.de

Zu guter Letzt: So&So ist der jüngste Slow Food Unterstützer bei Slow Food Ingolstadt. Herzlich willkommen!

Fingerzeig (42) – Wirtshauslegende schließt

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… und was eine Brennnesselsuppe bewirken kann. Ich will diese Notiz gar nicht schreiben! Es ist hochbetrüblich. Es wird wehtun. Nein, das tut es schon jetzt. Und ich weiß nicht, wie ich es schonend beibringen kann. Vielleicht so: Wer Lust hat den Urmeter eines anständigen Wirtshauses zu besuchen, der hatWeiter Lesen
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